Unterwegs in der Böhmischen Schweiz in Tschechien: Wandern im Paradies!
In diesem Artikel geht es um zwei konkrete Wanderausflüge in der Böhmischen Schweiz in Tschechien. Selbst für einen Wochenendtrip ist dieser Ausflug in die Böhmische Schweiz nach Hřensko bestens geeignet. Von dort aus starten zwei tolle Touren, einmal zum Prebischtor und auch zum Edmunds- und Wilde Klamm. Auch für Familien bestens geeignet.
Ich war jedenfalls überrascht wie wunderschön diese Gegend in Tschechien ist und kann dir einen Kurztrip dorthin absolut empfehlen. Du kannst einen Ausflug in die Böhmische Schweiz natürlich auch perfekt mit einem Trip in die Sächsische Schweiz kombinieren.
(*) Übernachtungstipp: Okay, ich muss zugeben der Ort Hrensko überzeugt nicht gerade durch seine schönen Unterkünfte. Ich habe mich nach längere Recherche für das Hotel Praha entschieden. Es liegt sehr zentral und ist insbesondere für die hier beschriebenen zwei Ausflüge bestens geeignet. Das Hotel ist sauber und mit das Beste, was Hrensko zu bieten hat. Hier gibt es noch weitere Infos zum Hotel!
Wanderung zum Prebischtor (Pravčická brána)
Das Prebischtor wollte ich mir unbedingt anschauen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Wanderung ist kurzweilig und auch für Kinder geeignet.
Das Prebischtor ist ein Felsgebilde und die größte natürliche Sandstein-Felsbrücke Europas. 1826 wurde dort ein Wirtshaus errichtet und schließlich ein Hotel.
Die erste Etappe – einfach laufen und an etwas schönes denken!
Am oberen Ende vom Ort Hřensko gibt es einen langgezogenen Parkplatz. Dort startet in der Regel die Wanderung bzw. zu Fuß natürlich von jedem beliebigen Hotel in Hřensko.
Am Parkplatz vorbei heißt es erstmal 1,5 km langweiligen Fußweg überstehen, denn dieser führt anfangs direkt an der Straße entlang. Ich bin erst gegen 14:30 Uhr gestartet. Das war, glaube ich, ganz gut, denn viele Besucher kamen mir schon wieder entgegen, hatten also ihren Ausflug schon hinter sich. Unser Wanderzeichen ist der rote Strich auf weißem Grund.
Verrückt! Sogar hier kommen mir Japaner entgegen. Idyllisch ist es hier bisweilen nun wirklich nicht. Es sind viele Touristen und Einheimische vor Ort – es ist allerdings auch Sonntag. Und die Tschechen sind bekannt dafür, dass sie an den Wochenenden gern in der Natur unterwegs sind.
Die zweite Etappe – Bergauf im felsigen Märchenwald
Nach circa 1,5 km geht ein Weg links in den Wald hinein. Ist nicht zu verfehlen, einfach den anderen Touristen hinterher. Die Beschilderung zum Prebischtor von Hřensko aus ist sehr gut – Verlaufen ist hier nicht möglich. Von hier sind es nun noch einmal 2 km.
Die 2 km haben es allerdings in sich, denn es geht fast die ganze Zeit bergauf über Stock und Stein. Ist der Weg anfangs noch sehr breit, wird er mit zunehmender Höhenzahl immer schmaler und schlängelt sich an dem einen oder anderen tollen Felsen vorbei. Ein wenig kommt man schon aus der Puste, aber es ist machbar. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind aber unbedingt notwendig.
Die dritte Etappe – Das Prebischtor und seine fantastischen Aussichten
Puh, ich bin fast am Ziel angekommen. Es geht noch einmal links weg und ich kann schon einen ersten Blick auf das Prebischtor erhaschen. Wow, die Vorfreude steigt und ich bin auf die letzten Meter noch mal richtig motiviert. Und schon 2 Gehminuten später lassen sich erste tolle Bilder vom Prebischtor schießen.
Oben angekommen, wird ein Eintrittsgeld fällig (3 EUR pro Erwachsener). Zahle ich gern – bin ja schließlich nicht den ganzen Weg umsonst da hoch gekraxselt. Von hier aus lassen sich jetzt insgesamt 3 Aussichtspunkte erkunden. Der ausgeschilderte „Aussichtspunkt 3“ ist dabei besonders schön, auch wenn ich dafür erst nochmal gefühlt hunderte von Treppen steigen musste. Trotzdem unbedingt machen – das Eintrittsgeld soll sich schließlich lohnen.
Was mir dort wirklich gefällt, ist eigentlich nicht unbedingt die Felsenbrücke sondern viel mehr das Restaurant wie es eingebettet zwischen den Felsen thront.
Ich brauchte erstmal dringend eine Erfrischung und habe mir an dem dortigen Kiosk ein Getränk gekauft. In dem Restaurant nebenan werden aber auch Speisen angeboten. Ungefähr 20 Minuten habe ich dort oben verbracht, habe die Aussicht genossen und bin ein wenig zwischen den Aussichtspunkten hin und her gelaufen. Ein WC ist ebenfalls vorhanden.
Die vierte Etappe – Es geht Gott sei Dank bergab
Der Weg zurück ist leider derselbe, den wir bereits hinzu gelaufen sind. Mit einem entscheidenden Unterschied – es geht fast ausschließlich bergab. Den Rückweg empfinde ich daher nicht als wirklich anstrengend und kann die Natur und die Landschaft so richtig genießen.
Nach nun insgesamt fast 8 gelaufenen Kilometern und 2,5 Stunden später komme ich etwas kaputt wieder in Hřensko an. Aber es hat sich gelohnt. Das Prebischtor ist wirklich wunderschön und der Trip dorthin lohnt sich auf jeden Fall. Lasst euch diesen kleinen Ausflug also nicht entgehen. Die Böhmische Schweiz ist wirklich ein kleines Wanderparadies.
Aber auch im Osten von Tschechien gibt es ein traumhaftes Wanderparadies. Du musst unbedingt mal in die Adersbacher Felsenstadt.
Wandern in den Klammen mit Bootsfahrt
Bereits mit dem gestrigen Ausflug zum Prebischtor hat mich die Böhmische Schweiz schon von sich überzeugt. Aber auch heute wartet noch mal ein kleines Highlight auf uns. Nach dem Frühstück geht es gemütlich in den Wald hinein, zu den Klammen. Die Strecke ist einfach zu laufen, und auch bestens für Familien mit Kindern geeignet.
Die erste Etappe – Von Hřensko zum Edmundsklamm
Gegen 9 Uhr morgens mache ich mich auf den Weg. Der Ort ist noch leer und so genieße ich die Zeit auf meinem Wanderweg, auf dem ich zu so früher Stunde fast allein unterwegs bin. Der Weg startet direkt in Hřensko, am oberen Ende des Ortes, ca. 100 Meter nach dem Hotel Praha geht ein Weg rechts in die Klammen hinein.
Der Weg schlängelt sich immer direkt am Fluss Kamenice entlang, einfach traumhaft. Rechts und links ragen hohe Felsen empor. Circa 20 bis 30 Minuten dauert es diesen Abschnitt zu laufen bis man am Edmundsklamm ankommt. Die grünen Boote sind schon von weiter weg gut zu erkennen.
Wir sind nur zu fünft. Ich kaufe mein Boots-Ticket für 80 Kronen und muss noch circa 20 Minuten warten bis zur Abfahrt. Und dann geht es los. Wirklich toll. Es geht direkt entlang an den steilen und hohen Felswänden. Unser Bootsmann amüsiert uns mit der ein oder anderen lustigen Geschichte. Leider ist die Fahrt nur ein kurzweiliges Unterfangen, nach 15 Minuten ist schon alles wieder vorbei. Am Wochenende ist es hier richtig voll. Dann verliert die Bootsfahrt natürlich etwas an Romantik. Ich freue mich, dass heute Montag ist und nicht viel los ist. Ich glaub, ich hab mich verliebt: in die Böhmische Schweiz.
Die zweite Etappe – Vom Edmundsklamm zum Wilde Klamm
Nach dieser beeindruckenden Bootsfahrt geht es weiter zur Wilde Klamm. Wer Lust hat, kann sich vorher noch am Kiosk eine kleine Stärkung kaufen. Auch Toiletten sind vorhanden. Zu Fuß sind es bis zur Wilden Klamm maximal 20 Minuten. Auch dieser Abschnitt ist wieder sehr schön zu laufen und landschaftlich einfach atemberaubend.
Für die nächste Bootsfahrt wird das Ticket direkt beim Bootsmann gekauft. Ist nicht gerade sowieso ein Boot da, ist es ein kleiner lustiger Spaß die „Boots-Kurbel“ zu drehen. Dann heißt es abwarten. Die Fahrt kostet 60 Kronen und ist auch etwas kürzer als die Bootsfahrt im Edmundsklamm. Der Bootsmann war nicht ganz so lustig und auch landschaftlich hat mir die erste Bootsfahrt deutlich besser gefallen.
Die dritte Etappe – Durch den Wald nach Mezni Louka
Ab jetzt geht es wieder weiter entlang der Felsen. Nach circa 15 Minuten erreicht ihr eine Stelle, an der es links weg geht. Ab hier führt der Weg in den Wald hinein und nicht mehr entlang des Flusses. Es geht ein wenig bergauf, aber alles im Rahmen. An einer Weggabelung heißt es dann wieder nach links abbiegen nach Mezni Louka. Dieser Abschnitt durch den Wald ist schön, aber nicht wirklich beeindruckend.
Nach maximal 20 Minuten seid ihr in Mezni Louka. Ab dieser Stelle ließe sich praktisch die Tour zum Prebischtor mit dieser Tour hier verbinden. Denn in circa 1,5 Stunden führt dich ein weiterer Wanderweg bis zum Prebitschtor. Von dort ist es dann noch mal ungefähr 1 Stunde zurück nach Hřensko.
Die vierte Etappe – Mit dem Nationalpark-Bus zurück nach Hřensko
Ich entscheide mich für die Rückfahrt mit dem Bus. Die Böhmische Schweiz bietet einen Bus Shuttle, der mehrmals täglich sogar bis nach Bad Schandau fährt.
Ich bin der einzige Fahrgast, zahle die 3 EUR und steige in Hřensko wieder aus. Die Bushaltestelle in Mezni Louka ist leicht zu finden. Wenn ihr aus dem Wald raus seid, einfach links halten. Die Haltestelle ist dann bereits gut sichtbar.
FAZIT
Ist die Böhmische Schweiz ein kleines Paradies? Oh ja, das ist sie. Ich bin wirklich schwer begeistert und bin selten so schöne Wanderwege gelaufen. Wer den Wald liebt, wird die Böhmische Schweiz schnell in sein Herz schließen.
✔︎ Ich bin übrigens eine ganze Woche in Tschechien unterwegs gewesen – und zwar mit dem Zug. Es war wirklich toll und ist eine super günstige Möglichkeit für eine Woche Urlaub, vollgepackt mit wunderschönen Naturerlebnissen. Hier geht´s zum Rundreise-Artikel!
Du hast danach noch keine Lust nach Hause zu fahren? Wie wäre es denn noch mit einem kleinen Abstecher in das mondäne Karlsbad? Tolle Bäderarchitektur und heiße Quellen mitten in der Stadt sind auf jeden Fall einen Besuch wert: Lohnt sich ein Wochenendtrip ins tschechische Karlsbad?
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Hallo
Danke für die detaillierten Routenbeschriebe. Die zwei Ausflüge hören sich sehr spannend an und ich habe mir diese auf unserer Reisekarte notiert. In die Sächsische Schweiz auf Deutscher Seite wollen wir sowieso und da wir von Tschechien her kommen werden, lassen sich die zwei Ziele wahrscheinlich gut integrieren.
Ich lese mich mal noch weiter durch deinen Blog, du hast ja noch viel anderes in Tschechien schon gesehen 🙂
Herzliche Grüsse aktuell aus Polen
Steffi von comewithus2