Nachtzug Italien: In 3 Etappen mit dem Zug bis Apulien

Bella Italia – Mit dem Zug nach Apulien. Klingt im ersten Moment wie eine unmögliche Mission. Knapp 1.700 Kilometer und über 24 Stunden auf der Schiene in den Stiefelabsatz Italiens. Mit dem Nachtzug Italien zu bereisen ist garnicht so schwierig: Endziel ist die wunderschöne Stadt Lecce Wie es war und ob ich am Ende tatsächlich in Apulien gelandet bin, das erfährst du jetzt!


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INHALTSVERZEICHNIS:


Nachtzug Italien – Die 3 Etappen nach Apulien im Detail

05:30 Uhr – Heute klingelte der Wecker richtig früh. Abfahrt mit dem Zug nach Apulien! Schon lange hatte ich diesem Tag entgegengefiebert. Vorsichtshalber hab ich erst einmal gleich in der Deutschen Bahn App gescheckt, ob mein Zug von Erfurt nach Frankfurt überhaupt fährt. Man weiß ja nie 😁.

Diese Anreise mit dem Zug nach Apulien hielt gleich 2 „erste Male“ für mich bereit. Das erste Mal war ich mehr als 24 Stunden mit dem Zug unterwegs und ich bin das erste Mal mit einem italienischen Nachtzug gefahren. Deutschland, Schweiz, Italien – 3 Länder mit dreimal Umsteigen auf knapp 1.700 Kilometern. Hier erfährst du, welche Route ich mir für meine Reise mit dem Zug nach Apulien ausgesucht habe:

Auf die Anreise nach Frankfurt gehe ich hier nicht weiter ein, da diese sehr individuell abhängig vom Wohnort eines jeden einzelnen ist. Ich selbst bin morgens um 07:51 in Erfurt mit dem ICE nach Frankfurt gestartet. Ankunft dort 09:56 Uhr (ca. 2 Stunden Fahrtzeit).

Ich habe die gesamte Route in einem Rutsch zurückgelegt, also unterwegs keine Zwischenübernachtungen gehabt. Ich bin inklusive Umstiegszeiten mehr als 24 Stunden unterwegs gewesen, reine Fahrtzeit ab Erfurt waren 22 Stunden. Ein ganz schöner Ritt, aber da die Strecke landschaftlich sehr abwechslungsreich ist und ich ab Mailand mit dem Nachtzug Italien durchquert habe, kam es mir eigentlich garnicht so anstrengend vor.

Etappe 1: ICE: Anreise nach Basel

Nach meiner Ankunft in Frankfurt bringt mich nun der ICE 277 weiter bis nach Basel in der Schweiz. Basel ist ein guter Ausgangspunkt, um schnell und direkt bis nach Mailand zu kommen. Dieser ICE kommt übrigens aus Berlin und hat unterwegs noch Stopps in beispielsweise Braunschweig, Göttingen, Fulda, Karlsruhe und Freiburg. Die erste Etappe hat ganz wundervoll geklappt. Der Zug ist pünktlich abgefahren und auch angekommen.

Die Fahrtzeit beträgt 3 Stunden, gebucht hatte ich einen Sitzplatz in der 2. Klasse für 39,90 EUR:

Abfahrt Frankfurt Hauptbahnhof: 10:50 Uhr

Ankunft Basel SBB: 13:47 Uhr

Etappe 2: EuroCity: Anreise nach Mailand

Angekommen am Hauptbahnhof in Basel habe ich nun noch ungefähr 1 Stunde Puffer, bevor es mit dem nächsten Zug weiter geht nach Mailand. Der EuroCity 153 (SBB) ist überraschend voll. Was wahrscheinlich daran liegt, dass Freitag und gleichzeitig wundervoll warmes Wetter ist. Der EC hält nämlich auf seinem Weg auch am Luganersee – vermutlich ein traumhaftes Wochenendziel für die Schweizer.

Im EuroCity Basel > Mailand

Falls du die gesamte Zugfahrt bis nach Apulien nicht in einem Rutsch zurücklegen möchtest, dann würde sich der Bahnstopp in Lugano auf jeden Fall für eine Zwischenübernachtung anbieten. Mein Ticket habe ich ausgedruckt dabei und online bei Trenitalia gebucht (mehr dazu weiter unten). Die Strecke durch die Schweiz bis nach Mailand hat ca. 5 Stunden gedauert und ist jedenfalls landschaftlich einfach mal wieder der Hammer. Kosten für das Ticket beliefen sich auf 51 EUR für einen Sitzplatz in der 2. Klasse.

Abfahrt Basel SBB: 15:03 Uhr

Ankunft Mailand Hauptbahnhof: 19:50 Uhr

Vorbei an wunderschönen Schweizer Seen

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Etappe 3: Nachtzug Italien: Anreise nach Lecce

20 Uhr – Ich kann es noch garnicht glauben, dass bis hierhin alles super geklappt hat und ich nun in Mailand am Hauptbahnhof stehe. Da noch ein bißchen Zeit bleibt, kaufe ich mir noch eine große Wasserflasche und ein paar Snacks. Die Orientierung am Mailänder Hauptbahnhof ist eigentlich recht einfach, da alle Gleise parallel zueinander und nebeneinander angeordnet sind.

Wie immer in Italien wird das Gleis erst kurz vor der Abfahrt bekanntgegeben und (in Mailand) an einer großen Anzeigetafel vor den Gleisen angezeigt. Ungefähr 15 Minuten vor der Abfahrt kenne ich mein Gleis und die Spannung steigt. Denn heute werde ich das erste Mal mit einem Nachtzug Italien durchqueren, und zwar in einem Rutsch und das auch noch mit einem italienischen Nachtzug.

Mein Nachtzug nach Lecce in Apulien

12 Stunden wird der InterCity notte 755 unterwegs sein und mich von Mailand bis in den Stiefelabsatz Italiens, nach Lecce in Apulien bringen (Endstation). Gebucht habe ich mir einen Liegeplatz in einem 4er Damenabteil (Preis: 72,90 EUR inkl. kleinem Frühstück). Schon beim Einstieg merke ich, dass der Zug gut gebucht ist und so ist auch in meinem Damenabteil jede Liege belegt von Italienerinnen.

Wer mit dem Nachtzug Italien bereist, sollte keinen all zu großen Luxus erwarten. Während die Abteile auf mich einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck machten, waren die WC´s eher gewöhnungsbedürftig. Die Nachtzufahrt von Mailand nach Lecce werde ich aber in einem separaten Artikel noch einmal ganz genau für euch beschreiben.

Mein Liegeplatz im 4er Damenabteil

Abfahrt Mailand Hauptbahnhof: 21:15 Uhr

Ankunft Lecce (Apulien): 08:50 Uhr (am nächsten Tag)

Wer mit dem Nachtzug Italien bereisen möchte, bzw. ganz konkret diesen Zug für eine Anreise nach Apulien nutzen möchte, kann auch vorher bereits in Bari, Monopoli, Fasano, Ostuni oder Brindisi aussteigen.

Und was soll ich sagen, am Ende bin ich fast pünktlich auf die Minute in Lecce am Bahnhof angekommen. Unglaublich, dass das alles so gut geklappt hat. Ich bin überraschend fit, auch wenn die Nachtzugfahrt etwas durchwachsen war. Einfach ein wundervoller Moment, morgens die Augen aufzuschlagen und durch das Zugfenster die ersten Blicke auf das Meer zu erhaschen.

Mein Hoteltipp für Lecce*

Angekommen in Lecce – Und nun? Es ist 9 Uhr morgens und ich mache mich auf dem Weg zu meinem Apartment Suite San Biagio*, welches direkt an der Altstadt liegt und ca. 1 Kilometer vom Bahnhof Lecce entfernt. Nach nur 3 Minuten Fußweg bist du dann mitten drin im Getümmel der wunderschönen Altstadt. Dem Vermieter hatte ich angekündigt, dass ich früher anreisen werden. Ich konnte zwar noch nicht einchecken, aber zumindest schonmal mein Gepäck abstellen. Danach ging es für mich erst einmal Richtung Altstadt und ich habe mir in der Pasticceria Pinti ein paar Leckereien zum Frühstück gegönnt.

Das Apartment ist riesig, hell und mega geräumig. Eigentlich viel zu groß für mich allein, aber ich will mich nicht beschweren. Sogar eine Küche ist mit dabei und das WLan ist ausgezeichnet. Ich habe mich jedenfalls pudelwohl dort gefühlt und bin dort für 2 Nächte geblieben. Lecce ist übrigens eine wirklich wunderschöne Stadt, in der du dir einiges anschauen kannst.

Du möchtest wissen, was du dir in Lecce unbedingt anschauen solltest? Dann schau gern einmal hier in meinem Blogartikel vorbei >> Lecce Sehenswürdigkeiten.

Buchung der Zugtickets

Gebucht habe ich meine Ticket ca. 6 Wochen vor Abreise. Ich würde dir aber empfehlen insbesondere den Nachtzug noch früher zu buchen. Eigentlich wollte ich gern ein Abteil für mich allein buchen. Diese waren 6 Wochen vorher schon ausgebucht, so dass es dann ein Platz in einem 4er Damenabteil wurde. Das war auch völlig in Ordnung, aber falls du besondere Ansprüche an deine Privatsphäre stellst, dann solltest du dich 2 bis 3 Monate vorher um deine Nachtzugtickets kümmern.

Auch die Preise steigen, je näher das Abreisedatum rückt. Je früher du buchst, umso günstiger die Ticketpreise.

Die Strecke von Frankfurt bis Basel habe ich über das Online-Portal der Deutschen Bahn gebucht.

Die Tickets von Basel nach Mailand und von Mailand nach Lecce habe ich jeweils über die Website von Trenitalia gebucht. Da es die Website des italienischen Zuganbieters auch auf Deutsch gibt, geht die Buchung schnell und einfach. Diese Tickets dann aber vorsichtshalber auch ausgedruckt mitnehmen, insbesondere das Nachtzugticket.

Plane bei der Buchung ausreichend Puffer zwischen den einzelnen Zügen ein. Bei meinem Trip hat zwar alles wie am Schnürchen geklappt, aber wir alle wissen, das ist nicht immer so. Mindestens 1 Stunde solltest du als Umstiegszeiten jeweils einplanen. So bist du einigermaßen auf der sicheren Seite.


Nachtzug Italien: Apulien Anreise im Video

Natürlich habe ich die Anreise nach Apulien inklusive der Fahrt mit dem Nachtzug durch Italien für dich im Video festgehalten. Für weitere spannende Zugreise-Videos abonniere gern meinen YouTube Kanal.

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Weitere Züge nach Apulien

Falls du nicht von Mailand aus mit dem Nachtzug Italien bzw. Apulien bereisen möchtest, dann könnten auch diese Direktzüge/Nachtzüge in Italien eine interessante Alternative für dich sein. Vor allem, wenn du die Strecke nicht in einem Zuge durchfahren möchtest, bieten sich diese tollen Städte auch perfekt als vorgelagerter Städtetrip an:

Ab Turin: Morgens nach Lecce (Ankunft gegen 18 Uhr), Nachtzug Abfahrt ca. 21 Uhr, Ankunft Lecce gegen 10 Uhr am nächsten Tag. Fahrtzeit: 9,5 Stunden

Ab Venedig: Direktzug tagsüber nach Lecce (über Bari): Abfahrt sehr früh morgens und am Nachmittag. Fahrtzeit ca. 9 Stunden.

Ab Bologna: Mehrmals täglich. Fahrtzeit ca. 7 Stunden.

Ab Rom: Mehrmals täglich. Fahrtzeit zwischen 5 bis 6 Stunden.

Bahnhof Lecce in Apulien

Fazit Zugreise nach Apulien

Auch wenn ich mit dem Flieger sicherlich schneller in Apulien angekommen wäre, habe ich die Idee der Anreise mit dem Zug zu keiner Zeit bereut. Im Nachtzug Italien komplett zu durchqueren war eine gute Entscheidung. Dadurch konnte ich mich nachts hinlegen, ausruhen und schlafen. Die Anreise empfand ich daher nicht wirklich als stressig. Ein wenig erschöpft war ich trotzdem, denn so eine lange Zugreise ist natürlich auch immer irgendwie ein kleines, spannendes Abenteuer.

Was ich auf meiner Zugrundreise durch Apulien sonst noch so erlebt habe, erfährst du hier in meinem YouTube Video:

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Deine Steffi, das Zugfräulein

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4 Kommentare

  1. Hallo Steffi, ich musste wegen einem Krankenhausaufenthalt etwas pausieren. bin aber nun auch wieder dabei! Wie immer sind Deine Berichte informativ und hilfreich!
    Ich hoffe, weiterhin von Deinen Zugreisen mit interessanten Strecken lesen kann!
    Vielen Dank für die Berichte!

    Antworten
    • Ganz lieben Dank, lieber Wolfram! Das freut mich. Ich hoffe, dir geht es gut/besser! Viele Grüße, Steffi

      Antworten
  2. Liebe Steffi,
    Deine Leidenschaft fürs Bahnfahren kann ich voll nachvollziehen. Mit Strecken von Narvik nach Athen oder Ulm-Peking v.v. habe ich in den 1970ern und 1980ern viele Langstreckenzüge ausgekosten können, die es heute leider nicht mehr gibt. Aber wer weiß. Es setzt bei den EU-Politikern so langsam wieder ein Umdenken ein. Heute habe ich meine ‚eigene‘ Eisenbahn als Vorstand einer Museumsbahn. Eine sehr interessante Erfahrung hinter den Kulissen. 😉
    Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude bei Deinen vielen Zugfahrten und finde Deine Berichte nur Klasse! 🙂
    Viele Grüße
    Reinhard

    Antworten
    • Hallo lieber Reinhard, vielen Dank für deine Zeilen. Toll, dass du damals noch so außergewöhnliche Bahnstrecken genießen konntest… Und ja, man merkt, dass ein Umdenken einsetzt. Es bleibt also spannend 🙂 Viele Grüße und ein frohes neues Jahr! Steffi

      Antworten

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Steffi

Steffi

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Ich bin nicht nur eine leidenschaftliche Bahnfahrerin, sondern auch eine stundenlang aus dem Zugfenster starrende Träumerin. Deshalb dreht sich hier auch alles um das „Reisen auf Gleisen„. Entdecke mit mir die schönsten Bahnstrecken Europas und hole dir Inspirationen für deinen nächsten Urlaub mit dem Zug. Viel Spaß beim Stöbern!

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