Die Ländersammlerin von Nina Sedano
Die Frankfurterin Nina hat sich ein Ziel gesetzt. Sie möchte als Ländersammlerin alle 193 UN Staaten bereisen. Nina kündigt ihren Job als Gruppenleiterin und los geht´s. Letztlich wird sie dadurch zur meistgereisten Frau Deutschlands.
Das Buch hat 307 Seiten und ist in 28 Kapitel unterteilt, mit Titeln wie beispielsweise:
- Hühnchen oder Rind? (1996)
- Achtung! Fettnäpfchen! (2003)
- Grenzwertige Überlandfahrt (November 2010)
Jedes Kapitel umfasst immer so ca. 10 Seiten. In dem Buch sind keine Bilder abgedruckt.
Aber worum geht es konkret?
Die ersten Kapitel von Die Ländersammlerin beschreiben das Leben von Nina vor ihrem Plan 193 UN Staaten zu bereisen. Es geht um erste Reisen in der Kindheit und um ihre Ausbildungszeit. Ausführlicher geht Nina auch auf ihren damaligen Job ein, in dem sie sich gemobbt fühlt. Sie beschreibt ein paar Reisen, die sie in dieser Zeit unternimmt, und für die Nina immer ihre gesamten Urlaubstage aufspart. Schließlich mündet dieser Teil des Buches in der recht ausführlichen Beschreibung ihres letzten Arbeitstages.
Dieser erste Part umfasst ca. 100 Seiten, also ein Drittel des Buches. Erwähnt werden hier Länder wie Österreich, England, Frankreich, Australien, Neuseeland, Island, Ägypten, Mali, Senegal, Gambia, Südafrika, Brasilien, Namibia, Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Ruanda, Burundi, Kongo, Uganda und Kenia.
Sehr bezeichnend für das gesamte Buch ist allerdings (leider), dass auf keines der Länder wirklich genauer eingegangen wird. Viele Länder werden sogar einfach nur namentlich erwähnt. Selten geht es um die Reiseziele an sich, mehr um die Bekanntschaft mit einzelnen Menschen oder um die Beschreibung einer bestimmten Situationen im jeweiligen Land.
Einige dieser erwähnten Situationsbeschreibungen gibt es im ersten Part des Buches zu Österreich, England, Südfrankreich, Neuseeland, Kapstadt (Südafrika), Namibia, Nicaragua, Burundi, Ruanda (Berggorillas) und Uganda.
Weiter geht´s
Nachfolgend, ab Seite 104, beginnt das Leben nach der Arbeit.
Die hier erwähnten Länder sind: Tschechische Republik, Slowakei, Ukraine, Nordkorea, Japan, Philippinen, Taiwan,Vietnam, Kambodscha, Myanmar, Bangladesch, Türkei, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Usbekistan, Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Afghanistan, Pakistan, Iran, Griechenland, Jemen, Bahamas, Haiti, Dominikanische Republik, Mallorca, Osttimor, Liberia, Sierra Leone, Gambia, Senegal, Guinea-Bissau, Guinea und Turkmenistan.
Besonders gut gefallen mir hier die Ausschnitte zu den Philippinen,Vietnam, Afghanistan und Nordkorea. Leider erfährt man an keiner Stelle wie Nina sich das Leben mit all den Reisen finanziert.
Was mir an dem Buch gefällt
- Es lässt sich leicht lesen, ich hatte es in 3 Tagen durch. Die Sprache ist einfach. Durch die vielen auch inhaltlich getrennten Kapitel verlierst du nie den Überblick.
- Die teils etwas verzwickten Situationen sind oft recht amüsant beschrieben.
- Nina bereiste Länder, die ich vermutlich niemals bereisen werde (wie bspw. Afghanistan oder Turkmenistan), ich finde das sehr mutig.
- Am Ende eines jeden Kapitel befindet sich so etwas wie ein persönlicher Tipp von Nina zu einzelnen Reiseländern wie bspw. eine bestimmte Sehenswürdigkeit oder ein bestimmter Ort innerhalb eines Landes.
Was mich an dem Buch stört
- Eben dass es um ganze 193 UN Staaten geht, ist gleichzeitig auch das Problem bei dem Buch. Wenn du dir Inspirationen für deine Reisen holen möchte, wirst du von diesem Buch enttäuscht sein. Oft überkam mich das leichte Gefühl, dass es hier tatsächlich nur ums Ländersammeln geht.
- Als Leserin habe ich es nie wirklich geschafft einen emotionalen Bezug zu den Inhalten herstellen zu können. Was vielleicht daran liegt, dass ich einen Großteil der Länder wie bspw. Tadschikistan, Usbekistan, Afghanistan, Liberia oder Sierra Leona vermutlich in meinem Leben nie bereisen werde. Aber dafür kann Frau Sedano ja nichts.
- Nina beschreibt Situationen wie das Mobbing in ihrer ehemaligen Firma oder äußert sich abwertend über andere Reisegäste etc. Ich finde das eher störend. Vielleicht ungewollt gewinnt man daher im Zuge des Lesens den Eindruck einer gewissen Verbitterung (á la „Alle anderen machen es falsch, nur ich mache es richtig“). Das finde ich sehr schade!
Fazit
Wenn du dir bewusst darüber bist, dass es in diesem Buch nicht wirklich und die Länder an sich geht, sondern eher um die Tatsache und um die Leistung Ninas 193 UN Staaten bereist zu haben, wird dir das Buch gefallen.
Falls du beim Lesen lieber ins Träumen geraten möchtest und gedanklich schon auf der Suche nach neuen Reisezielen bist, dann ist Die Ländersammlerin definitiv keine Inspiration für dich.
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