Vergesst die Seychellen, Mauritius und die Malediven – Ihr müsst nach Neukaledonien!
Bitte fragt nicht wie wir darauf gekommen sind auf Neukaledonien Urlaub zu machen. So richtig wissen wir das nämlich selbst nicht. Irgendwie sind wir damals auf unserem Weg von Fidschi nach Neuseeland dort hängen geblieben. Ein Zwischenstopp, den wir sicherlich nie vergessen werden. Viele vermeintliche Inselparadiese dieser Erde sind in Wahrheit ziemlich überlaufen. Das wirkliche Robinson Crusoe-Gefühl will dort einfach nicht mehr so richtig aufkommen. Wir haben auf unserer Weltreise noch eines dieser unberührten Paradiese entdeckt. Neukaledonien!
Île des Pins ist eine der Inseln, die zu Neukaledonien gehört und auf der wir eine Woche lang absolute Abgeschiedenheit kennengelernt haben. Kein Strand auf Mauritius oder sonst wo konnte diesen Inselurlaub bisher toppen. Kommt mit auf einen Streifzug durch dieses Inselparadies.
Wo genau liegt Neukaledonien eigentlich und wie komme ich dorthin?
Ist Neukaledonien ein von der Welt vergessenes Inselparadies? Irgendwie schon! Es liegt zwar nicht direkt um die Ecke, dafür liegt es aber nur knapp 3 Flugstunden von Neuseeland entfernt und gerade einmal 2 Flugstunden von der Ostküste Australiens. Und wenn man sich überlegt, wieviele (auch Deutsche) in Neuseeland und Australien Urlaub machen, wundert es, dass Neukaledonien als Urlaubsziel noch immer ein absoluter Geheimtipp ist.
Neukaledonien liegt im südlichen Pazifik und besteht aus zahlreichen kleinen Inseln. Die Hauptinsel ist die „Grande Terre“, welche zugleich auch die größte Insel Neukaledoniens ist. Zusätzlich beherbergt Neukaledonien nach dem Great Barrier Reef das zweitgrößte Korallenriff der Welt. Aktuell liegt Neukaledonien noch unter der Territorialhoheit von Frankreich. Ob dies so bleibt oder ob Neukaledonien unabhängig wird, soll sich final bis 2018 entscheiden. Das heißt auch, auf Neukaledonien wird Französisch gesprochen. Und wie es so oft bei den Franzosen ist: Was auf Französisch ist, bleibt auch französisch. Das heißt, Englisch wird nicht viel gesprochen und es kann passieren, dass euch auf englischsprachige Mails nicht geantwortet wird oder in nur sehr knapper Form. Da ist dann ein Text im Internet selbst dann noch auf Französisch, wenn man Englisch angeklickt hat.
Okay, von Deutschland aus ist der Weg dorthin recht beschwerlich. Ein Flug von Frankfurt aus kann locker 30 Stunden dauern, mit wenigstens 2 Zwischenstopps. Falls Neukaledonien also als alleiniges Urlaubsziel gewählt wird, solltet ihr wenigstens 2 Wochen einplanen, besser 3 Wochen. Damit es sich auch lohnt. Aber wie bereits gesagt, wenn ihr sowieso einen Trip nach Neuseeland oder Australien plant, lohnt es sich über einen Zwischenstopp auf Neukaledonien nachzudenken. Auch von Fidschi ist es nicht weit. Wie wäre es vorab mit einer kleinen Fidschi-Kreuzfahrt, wie wir sie unternommen haben. Schau einfach mal hier vorbei.
Mit großer Wahrscheinlichkeit werdet ihr zuerst auf der Hauptinsel Grand Terre und somit in der dortigen Hauptstadt Nouméa landen. Von dort aus fliegt dann Air Caledonia weiter auf die unterschiedlichen Inseln, wie zum Beispiel nach Île des Pins. Es kann sein, dass auf Nouméa eine Zwischenübernachtung nötig wird. Die Flüge bucht ihr dann am besten direkt über die Webseite von Air Caledonia.
Unsere Beachunterkunft auf Île des Pins
Angekommen auf Île des Pins, ging es in unsere Strandunterkunft „Nataiwatch“, eine Bungalowanlage mitten im tropischen Wald und mit direktem Strandzugang. Es sei gleich vorneweg gesagt, die Anzahl der Unterkünfte hält sich in Grenzen und sie sind teuer, was aber nicht heißt, dass euch dort Luxus erwartet. Dafür erlebt ihr aber ursprüngliches Inselfeeling. Den Transport vom Flughafen zur Anlage haben wir direkt über die Unterkunft gebucht. Alles andere wäre mehr als abenteuerlich. Ich wüsste nicht einmal, ob es dort überhaupt öffentliche Verkehrsmittel gibt.
Die Anlage bietet unterschiedliche Bungalowtypen. Wir haben uns für einen der sogenannten „Twin Bungalows“ entschieden. Sauber, geräumig und mit W-Lan. Frühstück ist inklusive. Abendessen gibt es entweder direkt auf der Anlage. Etwas rustikal auf Holzbänken, aber dafür mega lecker. Niemals hätten wir bei solch einer Anlage solch eine fantastische Küche erwartet. Die Franzosen halt! Kostet dann aber auch mal schlappe 40 bis 60 EURO pro Abend (für 2 Personen). Viele Alternativen habt ihr allerdings nicht. Das Frühstück lässt dann allerdings etwas zu Wünschen übrig, ein bißchen Süßkram, Croissant und Marmelade.
Wer eine etwas luxuriösere Unterkunft haben möchte, kann sich auch im Le Méridien einbuchen. Ein sicherlich traumhaftes Hotel, aber in einer deutlich höheren Preisklasse.
Wir können das Nataiwatch aber uneingeschränkt empfehlen. Wir haben uns dort zu jeder Zeit sehr wohl gefühlt. Auch das Personal war immer freundlich und hilfsbereit.
Unser Strand direkt an der Unterkunft Nataiwatch
Die Unterkunft Nataiwatch liegt im Süden der Insel Île des Pins, direkt am Strand Kanumera. Vielleicht der schönste Strand auf ganz Île des Pins. Von unserem Bungalow waren es vielleicht 3 Minuten Fußweg. Und dann steht ihr genau hier:
Ein Traum von einem Strand. Und das Beste ist, dort sind kaum andere Touristen. Die Touristen konnten wir oft an 2 Händen abzählen. Absolute Ruhe und Entspannung. Nur einmal in der Woche legt ein großes Kreuzfahrtschiff an. Dann heißt es flüchten und die Insel erkunden. Denn dann ist es für ein paar Stunden richtig voll am Strand.
Das könnt ihr auf Île des Pins alles erleben!
Auch wenn die Insel klein ist, gibt es einiges zu erleben und zu entdecken.
Schnorcheln direkt vor der Haustür
Nehmt unbedingt eure Schnorchelsachen mit, denn direkt am Strand Kanumera befindet sich ein schönes Riff. Es ist allerdings sehr flach, man muss sich sehr vorsichtig bewegen beim Schwimmen, damit auch keine Korallen zerstört werden. Viele Fische und schöne Korallen. Wirklich toll!
Ein absolutes Taucherparadies
Chris ist ein erfahrener Taucher. Klar, dass er auch die Unterwasserwelt rund um Île des Pins erkunden wollte. Das Kunie Scuba Center bietet Tauchausflüge an. Chris ist wirklich schon viel getaucht, auf der ganzen Welt. Neukaledonien hat ihn absolut überzeugt. Wunderschön! Zum Kunie Scuba Center heißt es zwar: „A professional and multilingual team…“, auf unsere englischsprachige Tauchanfrage wurde allerdings nicht reagiert. Im Zweifel einfach an der Rezeption eures Hotels nachfragen!
Bootsausflug zur îlot Brosse und Nokanhui
Ein Ausflug, der direkt von Nataiwatch aus angeboten wird, ist ein Bootstrip zum nahe gelegenen Nokanhui Atoll. Unbedingt machen! Ihr werdet direkt am Strand der Nataiwatch Unterkunft abgeholt und weiter geht es mit einem kleinen Boot. Wir waren circa 12 Leute an Bord zzgl. Crew. Allein die Bootsfahrt ist schon ein absolutes Highlight. Traumhafte Umgebung.
Weiter geht es zum Atoll. Wirklich der Hammer. So etwas schönes haben wir selten gesehen.
Unbedingt das Mittagessen dazu buchen. Denn anschließend geht es mit den Boot weiter auf die Insel Moro. Wenn ihr Glück habt, seht ihr unterwegs ein paar Schildkröten. Und dann heißt es erstmal schlemmen. Alles frisch aus dem Meer und dort für uns zubereitet. Einfach lecker!
Der Ausflug hat uns pro Person ca. 80 Euro gekostet, inklusive dem Mittagessen. Es lohnt sich auf jeden Fall.
Mit dem Mietwagen über die Insel
An einem anderen Tag haben wir uns in unserer Unterkunft einen Mietwagen geliehen. Sagen wir mal so, der Wagen hatte seinen besten Zeiten sicherlich schon hinter sich. Auf jeden Fall ein älteres Modell mit ziemlich viel Rost. Aber wir sind von A nach B gekommen. Das war alles, was zählte.
Wie bereits erwähnt, ist die Insel recht klein. An einem Tag könnt ihr alles wichtige erkunden.
Sehenswert ist auf jeden Fall das Piscine Naturelle. Das Piscine Naturelle ist ein Natur Schwimmbad oben im Norden der Insel an der „Baie de Oro“. Von einem Parkplatz aus führt ein Weg ca. 20 Minuten durch einen kleinen Wald. In diesem Naturpool ist das Wasser glasklar und du kannst beim Schnorcheln viele Fische sehen. Ein bißchen solltet ihr euch vor Seeschlangen in Acht nehmen, das gilt aber für die gesamte Insel. Je früher ihr da seid umso besser.
Es gibt auf der Insel auch ein paar Grotten. Wir haben die Grotte de Hortense besucht. Wirklich sehr sehenswert. Wenn ihr schon mal unterwegs seid, könnt ihr noch einen kurzen Stopp am Vestige du Bagne machen, einer alten Gefängnisruine. Leider ist diese bereits sehr verfallen und es gibt auch vor Ort keinerlei Informationen dazu. Wen es interessiert, der sollte sich also am besten schon vorher etwas einlesen.
Aufstieg zum Pic N´ga
Chris wollte mal wieder unbedingt zum Tauchen und ich überlegte, was ich mit der freien Zeit anfangen wollte. Da fiel mir ein, hier gibt´s ja noch nen Berg um die Ecke. Den Pic N´ga. Das Wetter war eher bescheiden, der Himmel bedeckt und ich rechnete jederzeit mit Regen. Nichts desto trotz raffte ich mich auf und stiefelte los. Das gute daran ist, dass der Aufstieg auf den Berg ganz in der Nähe von der Unterkunft Nataiwatch beginnt und fußläufig erreichbar ist. Der Anstieg beträgt 262 m.
Achso, ich vergaß zu erwähnen, dass ich mit Flipflops los lief. Ich weiß garnicht, was mich da geritten hatte. Und genau das sollte mir noch zum Verhängnis werden. Ich hatte gerade die Hälfte des Aufstiegs geschafft, da begann es richtig stark zu regnen. Und der Aufstieg ist kein Zuckerschlecken. Nicht weil ich es als besonders steil empfand (ins Schwitzen kommt man aber schon), sondern weil der Weg einfach unheimlich ursprünglich ist. Teils sehr steinig und dann wieder mit tiefen Kuhlen im Boden. Das war echt eine Rutschpartie und der Abstieg später erst. Na ja, ich hab´s geschafft. Also unbedingt festes Schuhwerk anziehen. Ich denke, dass ich pro Strecke so ungefähr 1,5 Stunden unterwegs war.
Oben angekommen ist der Blick über die Inseln einfach herrlich. Allein für diese Aussicht hat es sich gelohnt.
Wir ihr seht, es gibt dort so einiges zu unternehmen. Langweilig wird euch hoffentlich nicht werden. Wir haben auf jeden Fall unser kleines Paradies gefunden.
Und? Was sagt ihr zu Neukaledonien? Wäre das etwas für euch? Ich freue mich auf eure Kommentare.
Falls du auch ein absoluter Inselfreak bist, aber nicht ganz so weit weg möchtest, wie wäre es mit Thailand? Wir haben 3 Wochen lang 3 Inseln und 3 Hotels erkundet. Mehr dazu hier.
Und wenn du deinen Neukaledonien Urlaub vielleicht mit einer Reise nach Neuseeland verbindest: Hier ist unser Aktivitäten Guide für die Nordinsel von Neuseeland.
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Hi Steffi,
jetzt hab ich Deinen Bericht schon mehrfach gelesen ?Ich bin letztes Jahr zufällig über Neukaledonien gestolpert. Da wusste ich schon ich muss da hin. Ja und jetzt wird es war. Ich habe diese Woche Flüge gebucht. Dein Bericht ist sehr informativ und die Bilder sind einfach klasse.? Nach Ile des Pins will ich auch. Hast Du einen Link wo man die Unterkunft aus Deinem Post buchen kann?
VG Manu
Boah Manuela, du glaubst garnicht wie neidisch ich gerade auf dich bin. Das ist ja sooo toll – ich würde am liebsten mitfliegen. Na klar, habe ich einen Link für dich: http://www.nataiwatch.com/eng/accueil.php.
Ich freue mich schon total auf deine Bilder aus Neukaledonien!
Liebe Grüße,
Steffi von Reiselife
Hi Steffi,
vielen Dank für den Link. Ich bin mitten in der Planungsphase. Es sind noch ein paar Monate bis es losgeht. Vorher bin ich in Neuseeland. Da hab ich bei euch ja auch schon jede Menge gute Tipps entdeckt 🙂
VG Manu
Hi Steffi…genial Dein Bericht. Die Unterkunft haben wir auch gewählt und fliegen in 6 Monaten. Mein einziges Bauchweh ist die Verbindung von Noumea zur Ils de Pins. Fähre oder Flug. Flug scheint wohl problematisch aufgrund der Gepäckbestimmungen. Sind die wirklich so streng mit Gewicht und Größe? Habt ihr da Erfahrungen gemacht. Lieben Dank und einen schönen Abend. VG Evelyn
Hallo Evelyn, freut mich, dass dir der Bericht gefällt. Ich bin ja echt ein bißchen neidisch, dass ihr in 6 Monaten in dieses tolle Paradies fliegt. Sind das beim Gepäck denn immer noch die 12 kg pro Person wie vor 3 Jahren? Ja, das war echt hart. Für mich war Neukaledonien damals nur ein Zwischenstopp auf meiner Weltreise. Ich hatte daher in meinem Hotel in Noumea ein Teil meines Gepäcks verschlossen deponieren lassen, weil ich wusste, dass ich nach meiner Woche Ile des Pins wieder eine Nacht in dem selben Hotel in Noumea verbringen werden. Deshalb war das relativ unproblematisch. Ich weiß aber noch, dass unser Gepäck beim Einchecken am Flughafen auch gewogen wurde. Da wir aber die 12 kg nicht überschritten hatten, war das kein Problem für uns! Gibt es denn irgendwie die Möglichkeit noch zusätzliches Gepäck hinzuzubuchen? Liebe Grüße, Steffi von Reiselife