Deine Selbstfahrer Route im Etosha Nationalpark
Namibia, was für ein wunderschönes afrikanisches Land. Eine Safari im Etosha Nationalpark darf dabei natürlich nicht fehlen. Der Nationalpark eignet sich perfekt für Selbstfahrer. Alles ist gut organisiert, die Straßen sind relativ gut zu befahren und es gibt gute Übernachtungsmöglichkeiten direkt im Park.
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Dieser Artikel wird dabei auf folgende Themen eingehen:
- Wieviel Zeit haben wir im Etosha Nationalpark verbracht?
- Welche Route haben wir durch den Park genommen?
- Wo haben wir welche Tiere gesehen?
- Die Nacht am Wasserloch – welche Camps haben richtig gute Wasserlöcher?
Wieviel Zeit haben wir im Etosha Nationalpark verbracht?
Um es gleich vorweg zu sagen: Bitte erwartet im Etosha Nationalpark keine riesigen Tierherden, die überall zu hundert durch die Gegend rennen – so wie man es aus vielen Tier- bzw. Afrikadokumentationen kennt. Ihr würdet dann vermutlich enttäuscht sein. Wie soll ich es sagen: Der Nationalpark ist eher etwas zurückhaltend, fast schon ein wenig schüchtern. Ihr braucht Zeit und ein wenig Geduld.
Zwei volle Tage sind wir im Etosha umher gefahren. Wir haben im Osten begonnen und den Park nach zwei Tagen im Westen wieder verlassen (ist natürlich auch anders herum möglich). Zwei Tage sind für mich auch das absolute Minimum. Der Gedanke wir hätten den Park an einem Tag durchfahren müssen – einfach schrecklich.
➡️ Wir haben uns daher für folgende grobe Planung entschieden
- 1. Nacht: Mushara Outpost: außerhalb des Nationalparks im Osten. Bis zum Lindequist Gate sind es aber nur ein paar Kilometer. Die Lodge ist also perfekt dazu geeignet um morgens gleich in den Park zu starten
- 2. Nacht: Halali Camp: mitten im Etosha Nationalpark
- 3. Nacht: Okaukejo Camp: im Westen vom Park, in der Nähe des Anderson Gate.
Welche Route haben wir durch den Park genommen?
Früh sind wir in der Mushara Outpost Lodge gestartet. Gegen 07:00 Uhr waren wir bereits durch das Lindequist Gate durch und an der Namutoni Lodge angekommen. Am Lindequist Gate direkt werden alle Daten von dir aufgenommen und es wird vermerkt wie lange du im Park bleibst und wo du übernachtest. Wir haben dort eine Rechnung mitbekommen, die wir dann im Namutomi Camp an der Rezeption bezahlen mussten (unabhängig davon, dass wir dort gar keine Übernachtung geplant hatten – das ist scheinbar einfach organisatorisch so geregelt).
Damit hatten wir dann unsere Permit, die zwingend erforderlich ist. Sie galt genau 2 Tage (48 Stunden) ab dem Kaufzeitpunkt. Auf der Rechnung ist die genaue Uhrzeit vermerkt, bis wann die Permit gültig ist. Es ist wichtig, dass ihr an eurem letzten Etosha Tag bis zu dieser Uhrzeit den Park wieder verlassen habt.
TAG 1 im Etosha Nationalpark
In der obigen Karte ist in rot unsere Strecke eingezeichnet. Am ersten Tag sind wir den Teil rechts des Halali Camps abgefahren. Gleich als erstes sind wir oben die Schlaufe in Richtung Twee Palms/Aroe Wasserloch gefahren. In der Ecke waren zu der Uhrzeit kaum Autos unterwegs und wir konnten unseren ersten Schakal sichten.
Wir fuhren weiter und hatten noch nicht einmal das erste Wasserloch (Twee Palms) erreicht, da sah ich rechterhand etwa 100 Meter entfernt etwas laufen. Ganz langsam, fast schon stolzierend. Ich nahm sofort mein Fernglas zur Hand – kann ich meinen Augen trauen? Ein LÖWE. Oh mein Gott, ich habe noch nie einen Löwen gesehen (außer im Zoo natürlich). Wir hielten sofort und beobachteten ihn eine Weile. Läuft der etwas direkt auf den Weg zu, auf dem wir gerade stehen? Tatsächlich – der Moment wenn ein Löwe direkt vor dir die Straße überquert – unbezahlbar!
TIPP: Unbedingt ein Fernglas mitnehmen – sonst habt ihr es echt schwer!
Kein Mensch außer uns – wir können diesen Moment in vollen Zügen genießen. Egal, ob wir heute nun noch irgendwelche Tiere im Park sehen würden oder nicht – ich war glücklich!
TIPP: Seid aufmerksam beim Fahren – Tierspuren verraten viel. Hier war wohl eindeutig ein Elefant lang gelaufen.
Nach einer Weile sind wir dann am Chudob Wasserloch angekommen. Hier bekommen wir noch ein paar schöne Impalas zu Gesicht. Impalas und Springböcke gibt es im Etosha Nationalpark gefühlt wie Sand am Meer. Wenn irgendwo und irgendwann kein Tier zu sehen war – diese beiden Arten haben wir fast immer beobachten können.
Weiter geht es Richtung Wasserloch Springbokfontein um dann auf den Elands Drive abzubiegen, auf dem wir leider keine Elanantilopen gesehen haben.
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SAFARI MOUNT ETJO: Mount Etjo Safari Lodge
WATERBERG: Waterberg Valley Lodge
ETOSHA NATIONALPARK (Lindequist Gate): Mushara Outpost
IM ETOSHA NATIONALPARK: Halali Camp und Okaukuejo Camp
ERONGO GEBIRGE: Erongo Wilderness Lodge
SWAKOPMUND: Organic Square Gueshouse
Auf dem Weg nach SOSUSSVLEI: Moon Mountain Lodge
SOSUSSVLEI: Kulala Desert Lodge
KALAHARI: Bagatelle Kalahari Game Ranch
TIPP: Generell haben wir festgestellt, dass die Tiersichtungsquote deutlich anstieg je weiter wir uns von der Etosha Pfanne entfernten und weiter ins Innere fuhren.
Nach dem Elands Drive und ein Stücken Rhino Drive geht es wieder nach oben und rechts Richtung Goas Wasserloch. Hier sehen wir noch mal ein paar Gnus.
Als nächstes geht es zum Etosha Pan Lookout. Diesen solltet ihr euch nicht entgehen lassen. An keiner anderen Stelle kommt ihr so weit direkt auf die unendlich scheinende Etosha Pfanne.
Die Landschaft wirkt sehr skurril wie auf dem Mond. Der Boden ist komplett ausgetrocknet. Es ist heiß – die Hitze tanzt über dem Boden – überall sehen wir Fata Morganen.
Es ist jetzt bereits 14 Uhr. Wir sehen kaum noch ein Tier. Die Hitze ist einfach zu groß. Wir fahren erstmal zum Halali Camp und checken ein. Das Camp ist ganz nett. Wir haben ein kleines Chalet gebucht und sind umzingelt von fresswütigen Eichhörnchen. Nichts mit schüchtern – die springen teilweise sogar auf mich drauf.
Tipp: Es macht keinen Sinn den ganzen Tag durchzufahren. Ihr seid irgendwann total kaputt. Die Konzentration lässt dann nach und man übersieht viele Tiere. Wenn möglich den Nachmittag im Camp verbringen und später noch mal starten.
Gegen 16:00 Uhr sind wir wieder los. Im Camp an den Toren steht jeden Tag die Uhrzeit, bis zu welcher die Tore offen sind – also wann ihr zwingend wieder im Camp sein müsst. Bei uns im Mai war das so gegen 17:30 Uhr. Im September / Oktober habt ihr etwas mehr Zeit, da schließen die Tore erst so gegen 19 Uhr.
Auf gehts´ s! Wir wollen unbedingt noch mal auf den Rhino Drive. Man weiß ja nie – vielleicht haben wir Glück und treffen auf ein Nashorn. Oder einen Elefanten. So wirklich daran geglaubt habe ich aber nicht.
Doch dann – JUHU – Nashörner. Ich kann es nicht glauben!
Wir beobachten sie eine Weile. Merken aber schnell, dass sie recht aggressiv sind. Sie beobachten uns genau und lassen uns spüren, wer hier das sagen hat.
Irgendwann drängt ein wenig die Zeit. Wir entscheiden langsam an den Nashörner vorbei zu fahren. Eine fatale Entscheidung. DIE NASHÖRNER GREIFEN AN:
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TIPP: Ein Nationalpark ist kein Zoo. Fahrt niemals an Nashörnern, Elefanten & Co. zu dicht vorbei. Dreht lieber um oder wartet.
Das war ein Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde. Meine Hände zitterten, mein Herz pochte. Da sind wir gerade noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen. Wir sehen noch ein Großkudu und ein paar Mangusten und sind rechtzeitig wieder im Camp.
➡️ Die Ausbeute des heutigen Tages:
- Flamingos
- Gnus
- Schakal
- Springböcke
- Löwe
- Strauß
- Zebra
- Rhinos
- Schwarznasenimpala
- Giraffen
Nicht schlecht für den ersten Tag – nur Elefanten haben wir leider nicht gesehen. In einem anderen Beitrag haben wir übrigens all unsere Namibia-Tiersichtungen zusammengefasst – mit vielen weiteren Bildern vom Etosha Nationalpark: Safari-Guide: Das ist die Tierwelt von Namibia!
Das Wasserloch im Halali Camp
Das Halali Camp hat übrigens ein ganz tolles Wasserloch. Dort solltet ihr abends unbedingt hingehen. Wir saßen gerade einmal 20 Minuten und gegen 20 Uhr raschelte es in den Büschen. Es kam tatsächlich eine riesige Elefantenherde ans Wasserloch. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Nun habe ich sie also doch noch gesehen – meine heiß ersehnten Elefanten.
Es raschelt aber nicht immer nur in den Büschen. Ab und an braucht man schon starke Nerven. Da klingeln Telefone oder es wird laut gequatscht. Puh – da mussten wir uns manchmal ganz schon beherrschen. Die Elefanten hat es aber scheinbar nicht gestört.
TAG 2 im Etosha Nationalpark
Am nächsten Morgen ging es direkt nach dem Frühstück zum Auschecken und dann in den Park. Die heutige Strecke liegt links vom Halali Camp. Übernachtet wird im Okaukuejo Camp.
Der gesamte Vormittag verläuft eher ruhig. Wir sehen leider kaum Tiere. Es hatte vor zwei Wochen hier ordentlich über einen längeren Zeitraum geregnet. Wasser gibt es nun also (leider) genug. Die Tiere müssen nicht zwingend an die Wasserlöcher kommen um ihren Durst zu stillen.
Am Wasserloch Olifantsbad treffen wir leider nicht auf die erhofften Elefanten. Dafür treffen wir auf viele Strauße, Antilopen und Giraffen.
Gegen Mittag entschieden wir daher schon mal ins Okaukuejo Camp zu fahren. Einchecken ging leider erst pünktlich um 13 Uhr. Also warteten wir noch eine Stunde, gingen dann zu unserem Waterhole Chalet und schauten am dortigen Wasserloch vorbei, dass gerade einmal ein paar Meter von unserem Zimmer entfernt lag. Wir kaufen uns im dortigen Shop ein paar Snacks um uns zu stärken.
TIPP: Nehmt euch immer eine Kleinigkeit zum Essen mit und reichlich Wasser. Es gibt im Etosha direkt keine Snacks zu kaufen. Lediglich die Camps haben immer kleine Shops, in denen es Getränke, Schokolade, Brot u.s.w. gibt.
Gegen 15 Uhr düsten wir wieder los. Wir wollten noch ein wenig das Gebiet links des Okaukuejo Camps erkunden. Und es lohnt sich! Unterwegs begegneten uns riesige Herden von Springböcken. So viele davon hatten wir noch nie gesehen. Echt Wahnsinn!
Wir fuhren gerade weiter Richtung Okondeka Wasserloch, da standen wir plötzlich wieder vor einer gewaltigen Tierherde. Diesmal waren es allerdings Zebras. Der Ausflug in den westlichen Teil des Etoshas (links vom Okaukuejo Camp) lohnt sich auf jeden Fall. Solche großen Herden haben wir im gesamten Park sonst nirgends gesehen.
So langsam sind wir kaputt, es ist bestimmt schon 16:30 Uhr. Langsam fahren wir wieder Richtung Camp und cruisen noch ein wenig umher. Plötzlich stehen da einige Safari Wagen von organisierten Touren. Ein Alarmzeichen – da muss es was zu sehen geben. Wir fahren hin. Und tatsächlich, wir bekommen doch tatsächlich noch einen Gepard zu Gesicht, der scheinbar gerade gejagt hat.
Das war ein wirklich schöner Abschluss unseres zweiten Safari Tages im Etosha Nationalpark.
Das Wasserloch im Okaukuejo Camp
Da das Wasserloch vom Okaukuejo Camp praktisch direkt vor unserem Bungalow liegt, geht es gegen 20 Uhr auf eine Bank direkt vors Wasserloch. Wir haben leider jemanden dabei, der einen Hustenanfall nach dem anderen hat, aber keinen Grund sieht, das Wasserloch zu verlassen. Aber wir haben trotzdem Glück. Ganz langsam und vorsichtig wagen sich ein paar Nashörner heran.
Das Wasserloch im Okaukuejo Camp ist nicht ganz so gut ausgeleuchtet wie im Halali Camp und ist gefühlt auch etwas weiter weg von den Sitzflächen für die Gäste. Das Wasserloch in Halali hat uns ein wenig besser gefallen. Trotzdem solltet ihr euch keines der Beiden entgehen lassen. Am Ende haben wir in Okaukuejo am Wasserloch sogar noch einen Elefanten zu Gesicht bekommen.
TIPP: Besonders am späten Nachmittag und in der Abenddämmerung solltet ihr euch noch einmal auf den Weg machen. Zu dieser Tageszeit haben wir die meisten Tiere gesehen.
➡️ Die Ausbeute des heutigen Tages:
- Strauße
- Impalas
- Oryxantilopen
- Zebras
- Springböcke
- Rhinos
- Elefanten
- Giraffen
- Gepard
- Gnus
Hier gibt es von mir weitere tolle Tierfotos aus Namibia.
Am nächsten morgen ging es ziemlich früh los. Unsere Permit galt ja nur direkt 48 Stunden. Da wir sie vorgestern bereits gegen 7 Uhr morgens gekauft hatten, mussten wir also auch gegen 7 Uhr den Park verlassen haben. Vom Okaukuejo Camp bis zum Anderson Gate (Ausgang) sind es vielleicht 20 Minuten. Für uns ging es dann weiter in das Erongo Gebirge und nach Swakopmund.
In der Nähe von Swakopmund haben wir übrigens an einer total genialen Kajaktour teilgenommen, bei der wir direkt zwischen hunderten von Robben umher gefahren sind. Einfach Wahnsinn!
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KAUFEN
TIPP: Wir waren froh einen 4×4 Allrad Wagen gemietet zu haben. Die großen Hauptstraßen wären im Etosha zwar auch mit einem kleineren „normalen“ Auto zu befahren, allerdings waren – zumindest bei uns – die kleineren Straßen teilweise echt abenteuerlich. Die großen Schlaglöcher hatten es manchmal wirklich in sich. Und da es ja nun mal oft gerade die abgelegeneren Straßen sind (bspw. Rhine Drive), au denen ihr unterwegs sein wollt, lohnt sich ein 4×4 auf jeden Fall!
In welchem afrikanischen Land wart ihr denn schon mal unterwegs? Hat jemand von euch noch weitere Tipps für einen Ausflug in den Etosha Nationalpark? Ich freue mich auf eure Ergänzungen und Kommentare!
Südafrika hat uns übrigens auch sehr gefallen. Unsere gesamte Route gibt es in diesem Beitrag: 17 Tage Südafrika Rundreise – Kapstadt, Garden Route & Safari
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